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Die Grenzen unserer Wahrnehmung 4/4

1. Dez. 2020 | Schönes für die Seele, Wahrnehmung | 0 Kommentare

Wahrnehmung und Wahrheit

In den vorhergehenden Beiträgen habe ich versucht, die Grenzen unserer Wahrnehmungen zu skizzieren. Permanent daran zu denken, ist sicher ein Unding. Jeder kann sich dieser Begrenzungen bewusst werden, auf sich wirken lassen und spüren, was es mit ihm macht.

Die Begrenzungen der Wahrnehmungen halte ich für einen menschlich gegebenen Zustand. Wir dürfen uns gestatten, unsere Grenzen Stück für Stück zu erweitern. Doch alles zu erfassen bleibt unmöglich. Wie sollten wir dies auch schaffen. Das gesamte Universum ist unendlich zu komplex, um es jemals für uns Menschen wirklich erfassbar zu machen. Noch abstrakter ist der Wunsch, die permanenten Wechselwirkungen im uns umgebenen Kosmos erfassen und erklären zu wollen.

Doch wir haben eine Chance. Wir haben die Chance, die Auswirkungen der eigenen begrenzten Wahrnehmungen auf die Gestaltung unseres individuellen Alltags zu erkennen. Wie das wirkt?

Wir sehen, hören, schmecken oder fühlen etwas. Wir nehmen etwas wahr. Nun könnten wir dieses einfach so stehen lassen, als gegeben hinnehmen und gut. Mitnichten. Unserer Verstand beginnt genau an dieser Stelle, seine Arbeit aufzunehmen. Er sucht in der großen Bibliothek abgespeicherter Erinnerungen nach vergleichbaren Bildern und, bewertet unsere Wahrnehmung. Der geliebte Verstand ordnet ein, möchte es gern logisch. Was heraus kommt, ist die Wahrheit. Die Basis für Streitgespräche, Handlungsmotive ist gelegt. Denn der erste Irrglaube ist, wir hätten DIE Wahrheit gefunden. Nein, wir haben allein unsere Wahrheit gefunden! Warum?

Wir betrachten, beobachten Situationen von dem Punkt aus, auf dem wir stehen. Kann auf diesem Punkt noch jemand stehen? Nein. Da wo Du stehst, kann genau in diesem Moment niemand anderes stehen. Da, wo Deine Augen sind, können im gleichen Moment keine anderen Augen sein. Logisch. Das andere Paar Augen kann so dicht es nur geht neben Dir sein, doch niemals an der gleichen Stelle. So könnt ihr zwar das Gleiche sehen, nur aus unterschiedlichem Blinkwinkel. Und somit sehen wir niemals das Selbe. Wir sehen das Gleiche aus unterschiedlichem Blinkwinkel.

Ergo haben wir unterschiedlich wahrgenommen und folglich immer wieder eine unterschiedliche Wahrheit.

Was ist dann die Regel? Wir streiten! Wir diskutieren bis zum bitteren Ende für unsere Wahrheit, wollen sie durchsetzen. Was bleibt aus? Zu respektieren, zu achten, dass unser Gegenüber eine andere, eben seine, Wahrheit hat. Woher die? Er hatte eine andere Wahrnehmung!

Zwei Wahrnehmungen, zwei Wahrheiten. Wer hat nun Recht?

Die Frage ist: Gibt es überhaupt DIE Wahrheit?

 

>>> Teil 1 des Artikels: Wir Menschen (irr)glauben und der Weg in die Mikrowelt <<<

>>> Teil 2 des Artikels: Ausflug in die Makrowelt <<<

>>> Teil 3 des Artikels: Was haben wir wirklich im Griff und mein Fazit <<<

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